30 Jahre, Migrantenrat Rostock

Jahre kommunalpolitische Partizipation!

Programm

Geschichte

Am 12. Oktober 1992 wurde der Migrantenrat der Hanse- und Universitätsstadt Rostock (früher Ausländerbeirat) gegründet. Aber den Bemühungen von MigrantInnen, Verwaltung und Politik der Hansestadt Rostock um die Gründung eines Migrantenrates wurde schon vor 1992 stattgegeben. Mindestens zwei Jahre vor dem Pogrom in Lichtenhagen.

Erst am 20.11.1990 hat der Innenausschuss der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock den Antrag zur Bildung eines Ausländerbeirates mit entsprechender Begründung eingereicht und dies von der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock fast einstimmig beschlossen. Damals hat die Ausländerbeauftragte, Frau Korona, die sehr motiviert und engagiert in dieser Sache war, die Initiative der MigrantInnen und PoliterInnen für die Gründung eines Gremiums, was die Interessen der MigrantInnen auf kommunalen Ebenen vertritt, unterstützt.

Frau Korona war eine junge Frau, die den Kontakt und das Gespräch mit MitrantInnen gesucht hat. Zusammen mit ihr wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt.

In dem Beschluss der Bürgerschaft steht geschrieben, dass der damalige Oberbürgermeister Dr. Kiliman „…den Antrag nachdrücklich unterstützt, weil die Ausländerbeauftragte, Frau Korona, in diesen Fragen der öffentlichen Unterstützung bedarf. Die Ausländerfeindlichkeit, insbesondere bei den Jugendlichen, muss im Zusammenwirken von Schule, Eltern, Senat und Bürgerschaft versucht werden zurückzudrängen“.

Tatsächlich ist nach der Wende die tägliche Gewalt gegen AusländerInnen und anders aussehende und denkende, die so genannte „Ausländerfeindlichkeit“, rasant in ganz Deutschland und auch in Rostock angewachsen. Die große Welle des militanten Nationalismus und die strukturierte Gewalt von ultrarechtsradikalen Gruppen und Parteien gegen „AusländerInnen“ waren die Hauptsorgen der Migrantinnen und Migranten und vieler DemokratInnen. Der Ausländerbeirat sollte damals in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der Gesellschaft die Ausländerfeindlichkeit – besonders bei Jugendlichen- „zurückdrängen“.

Man kann nur bestätigen, dass der der Migrantenrat (früher Ausländerbeirat) sich in seinen 30 Jahren intensiv mit dieser Frage beschäftigt hat, nicht nur bei Jugendlichen, und gemeinsam mit anderen Kräften der Zivilgesellschaft gegen alle Arten von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit eingesetzt hat und zahlreiche Projekte und Aktionen für ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Kultur durchgeführt hat.

In dem Beschluss der damaligen Bürgerschaft steht: „Die Stadt Rostock kann nur dann ein internationales Tourismuszentrum werden, wenn sie die Provinzialität ablegt und Toleranz gegenüber Ausländern zeigt“. Sofort kommt die Idee auf, dass die Stadt in allen Maßnahmen, die sie gegen Fremdfeindlichkeit bis jetzt durchgeführt habe, sich auch um ihr Image gekümmert hat, was berechtigt, aber nicht immer diskussionslos war.

Begriffe wie „Toleranz zeigen“ waren damals sehr wichtig und progressiv. Heutzutage ist der Diskurs anders und auch die Begrifflichkeit hat sich geändert. Es wird mehr über gleichberechtigte Teilhabe und Partizipation von Migrantinnen und Migranten gesprochen.

 

Dr. Rubén Cárdenas Carbajal

Geschäftsführer

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